· 

Seelenverbundenheit

 

Neben meinem aktuellen  Fantasy Roman schreibe ich an einem weiteren Krimi.

 

Heißt also, mein Marius Förster muss wieder ermitteln. :-)

(Das Werk pausiert)

 

Diesmal mit dem Thema: Demenz.

 

 

Passend dazu und den Erfahrungen, die ich mit meiner Oma gemacht habe, möchte ich gerne das Wort: SEELENVERBUNDENHEIT in den Raum werfen.

 

Im Netz findet man dazu unterschiedliche Links und Seiten, ich möchte aber hierzu  den "Sinn des Lebens" nehmen.

Dem Leben Tiefe geben.

 

Vielleicht hat ja noch  jemand einen Menschen, mit dem er sich seelisch verbunden fühlt,  oder jemand unter euch  hat den Sinn des Lebens für sich gefunden. Ganz bestimmt aber hat jeder seinem Leben ganz individuell schon Tiefe gegeben.

 

Jetzt zu mir, meiner Seelenverbundenheit mit meiner Oma, und der ganz besonderen Tiefe in meinem Leben.

 

Angefangen hat alles schon als ich auf die Welt kam.

Meine Mutter mußte direkt nach meiner Geburt  für eine längere Zeit ins Krankenhaus.

(Ihre Geschichte möchte ich gerne außen vor lassen.)

Ich, kleiner Säugling, kam  also zu meiner Oma. (Die Mutter meiner Mutter)

Das heißt, ich kam trotzdem schon nach Hause. Meine Eltern und Großeltern  wohnten damals zusammen in einem Haus.

Meine Oma übernahm jetzt bei mir die Mutter-Rolle für  eben diese längere Zeit.

Mein Baby-dasein genoss ich bei ihr, und wie soll es anders sein, vollzog ich auch die  erste Mutter-Kind Bindung dann bei meiner "Omi"

Auch später als meine Mama wieder dazu kam, und ihre "Mama-Rolle" übernahm, blieb meine besondere enge Verbindung zu meiner "Omi" im Laufe der Jahre bestehen.

Auch als meine Eltern dann  eines Tages mit mir in ihr eigenes Häuschen nach

Cloppenburg zogen.  Mein innnerer Halt  war, neben meiner Mama, definitiv immer Omi. :-)

Das Leben drehte sich weiter, und auch ich nahm alles mit, was dazu gehörte.

 

Kind-sein --- Teenager sein --- erwachsen werden --- Erste Liebe ---  eigene Famillie und co.

Mein Lebenspaket füllte sich.

 

Omis  stützende Begleitung neben mir im Leben bedeuteten:

 

KIND SEIN : 

Bei Omi Freiheiten genießen, draußen räubern, spielen in Wald und Feld und Matsch.

Verwöhnt werden, Außnahmen genießen,  sprich: einfach die Vorteile einer Oma mitnehmen, die nicht mehr die Rolle einer Mutter mit Erziehungsaufgaben inne hat und  auch nur verwöhnen durfte.

 

TEENAGER SEIN und ERSTE LIEBE:

Das Verwöhnprogramm wurde bedeutungsschwerer.

Denn dazu kam ganz klar:

Getröstet werden und verstanden werden und aufgefangen werden

in meiner "himmelhochjauchzenden -zutodebetrübten" Phase. ;-)

Omi als Freundin an meine Seite zu wissen,  der ich alle Geheimnisse zuflüstern konnte.

Eine Omi mit der man auch zusammen im Urlaub die Welt erkunden konnte und Berge erklimmen.

Mit ihr konnte ich meine Herausforderungen des Lebens meistern und meine Berge erklimmen.

 

EIGENE FAMILIE:

Hier gab es eine Zeit,  wo die Wege sich ein bisschen trennten.

Auch noch,  als ich mit meiner eigenen kleinen Familie zurück in ihr Haus gezogen bin.

Mein Kopf war randvoll mit viel krank sein und eigene Family managen.

Einige von meinen Lieben sind im Laufe der Jahre schon von uns gegangen.

Mein Opa, meine Oma väterlicher Seite und mein Papa.

 

Dann schlug auch das Schicksal bei meiner Omi zu. Sie bekam zuerst einen

Schlaganfall,  der sie mit Lähmungen in den Beinen an den Rollstuhl fesselte. Dann kam die Demenz.

Ich habe die häusliche Pflege übernommen und bin in ihrem Krankheitsverlauf wieder sehr eng mit ihr zusammen gewachsen.

Sie wurde  durch die Demenz innerlich ganz langsam zum "Baby" und brauchte eben auch diese besondere Betreuung mit Essen anreichen, waschen, pampern, Kleinkinderspiele und alles was eben dazu gehörte.

Die Spiele, die sie früher mit mir gespielt hatte, die Lieder, die sie  früher mit mir gesungen hatte, die Gebete, die sie früher mit mir gebetet hatte.

Alles war wieder da.

Alles hatte sich  urplötzlich gedreht.

Ich war bei meiner Omi in die Mutter-Rolle gerutscht.

Es gab erneut eine enge "Omi-Anja"-Bindung."

Diesmal mit einem Rollentausch.

 

Ganz alleine gebaut auf das Gefühl und die Liebe und das Erkennen und Vertrauen in die Bezugsperson.

 

Mein Lernprozess:

 

  • BEDINGUNGSLOS zu lieben
  • toleranter zu sein
  • friedfertiger zu sein
  • beurteilen, urteilen und verurteilen zu lassen
  • Geduld zu haben
  • Meine eigene Stärke zu entdecken
  • anzunehmen was ist
  • nachsichtig zu sein
  • sich selbst im Du wieder zu finden

 

In den Pflegejahren meiner Oma war ich sehr auf dem Weg des

Gott suchen und teilweise Gott finden und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Hier habe ich mehrere Wege beschritten und bin schon sehr bei mir selbst angekommen.

Sinn des Lebens beeinhaltet für mich auch die Zeit mit meiner Oma.

DER ROLLENTAUSCH

Seelenverbindung?

Vorherbestimmt?

Ich  glaube ja daran, dass wir auf der Welt sind um Erfahrungen zu sammeln und zu lernen

Ich glaube durch den Lebensweg mit meiner Oma auch daran,

dass es Seelen gibt, die gemeinsam eine Aufgabe zu erfüllen haben und verbunden sind.

Der Rollentausch mit meiner Oma ---ZUFALL?

Gibt es überhaupt Zufälle?

Oder ist doch "das  große Ganze" vorherbestimmt?

 

Ich habe ein paar schöne Sätze im Netz gefunden, die ich gerne aufgreifen  möchte.

 

Was aber ist es nun, dass uns in so einer Seelenbegegnung so verändert? Es ist die Liebe, die wir für diesen anderen Menschen fühlen, fühlen müssen, weil wir gar nichts anderes fühlen können.

An Seelenbegegnungen dürfen wir lernen. Lernen zu lieben und lernen zu lassen.

 

Kommentare: 0